Typisch thai : Pferdereiten auf der Mittelrippe von Bananenblättern
Von je her spielten Thailands Kinder, insbesondere die auf dem Lande, viel in der freien Natur und lebten Dank der günstigen klimatischen Bedingungen mehr in und mit der Natur als unsere Kinder in Westeuropa.
So verwundert es dann auch nicht, dass thailändische Kinder mit Spielzeug spielen, das aus Produkten der Natur hergestellt wird, Spiele spielen, bei denen Naturprodukte eine Rolle einnehmen.
Denken wir an Bananenblätter, Kokosnussschalen, Palmwedel, Obstschalen, insbesondere Pomeloschalen, Gräser, Stöcke, Samenkörner, Früchte und Muschelschalen, die beim Spielzeug und bei Spielen Verwendung finden.
Leider drohen die traditionellen Kinderspiele und Spielzeuge, die teilweise bereits seit der Sukhothai-Periode existieren, in Vergessenheit zu geraten. Aber gerade sie sind erhaltenswertes Kulturgut Thailands.
Gerne unternehme ich in der nachfolgenden Aufstellung den Versuch, solche Spiele und Spielzeuge schriftlich festzuhalten.
Aus einem frisch geschlagenen Bananenblatt wird der Blattschaft herausgetrennt. Als Pferdeschweif läßt man am dünnen Ende einen Blattrest stehen. Vom unteren Ende des Blattschafts trennt man ein Stück ab, schnitzt daraus einen stilisierten Pferdekopf und steckt diesen wieder auf das Ende des Schafts auf.
Nun kann's losgehen : Reiten alleine, zu Zweit oder Dritt, Pferderennen, Hindernisreiten und vieles mehr.
Ganz einfach : Aus zwei Kokosschalenhälften die mit einer Schnur verbunden sind, werden Stelzen gebastelt, mit denen dann Wettläufe veranstaltet werden.
Fische fangen (Fischnetz) - Pong Pang -
Fische fangen, "Pong Pang"
Anzahl von Spielern: Unbegrenzt
Und so geht's: Lasst das Los bestimmen, welches Kind als erstes den Fisch spielt. Verbindet dem "Fisch" die Augen und dreht ihn dann etwa dreimal um sich selbst. Die anderen Spieler umringen ihn und gehen dann im Kreis um ihn herum, indem sich einander bei den Händen halten und im Chor ein Lied singen.
Am Ende des Gesangs setzen sie sich und fragen den Fisch, ob er lebendig oder tot ist. Wenn die Antwort "lebendig" ist, dann bewegen sich die Spieler weiter. Wenn die Antwort aber "tot" ist, müssen die Spieler sitzen bleiben und darauf warten, daß der Fisch kommt und seinen Weg ertastet und dann den Namen des Mitspielers errät, den zu berühren er sich entschieden hat.. Wenn seine Annahme richtig war ist, wird der Fisch durch diesen Mitspieler ersetzt. Wenn aber der "Fisch" falsch geraten hat, muss er weiterhin den Fisch zu spielen und das Spiel geht in die nächste Runde.
Drachenfliegen
- Kite-
Chula und Pakpao
Drachenkampf - ist eine historische thailändische Sportart mit Symbolcharakter. Es gibt ihn bereits seit dem 13. Jahrhundert (Sukhothai-Perode). Er stellt den Kampf der Geschlechter in der Luft dar. Riesige "männliche" Drachen (Chula) kämpfen gegen die kleineren "weiblichen" (Pakpao). Die Chulas werden von einem ganzen Team von Männern gelenkt, während die Drachenkämpfer von Tausenden schreiender Fans angefeuert werden. Diese farbenfrohen Spektakel in den Lüften werden für gewöhnlich in den Monaten März und April veranstaltet, wenn jeden Nachmittag Brisen aufkommen. Man nimmt an, dass die Ursprünge des thailändischen Drachenfliegens in China liegen, als die chinesischen Armeen der Hun Dynastie vor ungefähr 3000 Jahren Drachen zur Abschreckung von Feinden bauten. An diese wurden Pfeifen aus Bambusruhr angebracht und über dem Feind steigen gelassen, was dazu führte, dass der Wind einen derart unheimlichen Pfeifton verursachte, dass der Feind in Angst und Panik die Flucht ergriff.
Thailands Kindern spielen mit ihren Drachen heute natürlich kindgerecht.
Fantasievolle Drachen aller Formen und Farben werden selbst gebastelt
und man trifft sich mit Freunden zum Drachensteigenlassen. Siehe auch: www.songkran.eu/Drachenwettkampf
Pfahlklettern
Dieses Wettkampfspiel ist insbesondere in der Provinz Chonburi beliebt.
Sieger ist derjenige, der als erster das Fähnchen von der Spitze des Pfahl
herunterreißt.
Stein-, Muschel- oder Bohnenspiel ( Jack Stones ) - Mark Keb -
Das Stein- oder Bohnenspiel wird überwiegend zu zweit gespielt, mehrere Spieler bis zu vier sind aber auch möglich. Der einfachheithalber nehmen die Kinder fünf kleine, möglichst runde Steine
oder auch Jackbohnen (Thua Phra).
Erster Schritt : zuerst wird der ausgespielt, der mit dem Spiel beginnen darf. Alle Spieler werfen der Reihe nach ihre fünf Steine in die Luft und versuchen davon so viele wie möglich mit dem Handrücken wieder aufzufangen. Derjenige, der die meisten Steine aufgefangen hat, darfbeginnen.
Zweiter Schritt : alle fünf Steine werden nun mit einem Wurf aus der Hand so auf die Erde geworfen, dass sie möglichst weit auseinander liegen. Nun wird ein Stein als "Führer" bestimmt und aufgehoben. Dieser Stein muss nun so hoch in die Luft geworfen werden, dass man ein weiteren auf dem Boden liegenden Stein aufnehmen und mit der gleichen Hand den "Führungsstein" wieder auffangen kann.
Dieser Vorgang wird nun solange wiederholt, bis alle Steine gefangen wurden.
Dritter Schritt : Schritt 2 wird wiederholt, nur müssen jetzt gleichzeitig zwei Steine aufgenommen und mit der gleichen Hand der "Führungsstein" gefangen werden.
Vierter Schritt : Wiederholung Schritt 2, aber nun mit der Aufnahme von drei Steinen.
Fünfter Schritt : Wiederholung Schritt 2, mit der Aufnahme von vier Steinen.
Regeln :
- der "Führungsstein" muss bei jedem Schritt gefangen werden.
- bei jedem Schritt muss die richtige Anzahl an Steinen aufgenommen werden.
- andere Steine als den aufzunehmenden Stein dürfen nicht berührt werden.
Die Missachtung einer dieser Regeln führt zum "Tod" und der nächste Spieler ist an der Reihe.
Unter der rot-braunen Schale der Zuckerpalmenfrucht (Toddypalm) befinden sich lange, gelbliche Fasern,
die wie Haare aussehen. Von den Kindern werden Fasern zu einer Frisur gekämt und auf die Samenschale
ein Puppengesicht aufgemalt.
Leider verderben diese Puppenköpfe recht schnell, so dass man immer auf der Suche nach neuen Samen sein muss.
Das Gummiringblasen wird zumeist mit zwei Spielern gespielt. Abwechselnd wird versucht, den eigenen Gummiring auf den Ring des Gegners zu blasen. Den Gummiring hat gewonnen, wer als erstes den Ring des anderen berührt hat. Nun kann man mit weiteren Ringen weiterspielen. Gewinner ist derjenige, der die meisten Ringe gewonnen hat.
Rollende Reifen, früher aus Rattan oder Rotang, heute eher aus Plastik oder Gummi, werden mit einem kleinen kleinen Stock vorwärts geschlagen und so in der Bewegung und einer bestimmten Richtung vorangetrieben. So lassen sich Wettkämpfe mit Start- und Ziellinie ausrichten oder Hindernissrennen durchführen.
Auch in Thailand hat das Tauziehen eine lange Tradition. Wann es im alten Siam bekanntwurde, läßt sich nicht nachvollziehen. Belegt sind Tauziehwettkämpfe in China, der Mongolei und Burma seit dem 13. Jahrhundert. Oftmals wurden rituelle Wettkämpfe durchgeführt als Darstellung des Kampfes zwischen Gut und Böse.
" Luk Hin "
" Ngu Kin Hang "
"Maeng Mum"
Maeng Mum Thai Human Imagery Museum
"Cham Chee"
Cham Chee Thai Human Imagery Museum
"Kee Chang Chon Gan"
Kee Chang Chon Gan Thai Human Imagery Museum
"Ree Ree Khao Sarn"
Ree Ree Khao Sarn ( รีรีข้าวสาร) Thai Human Imagery Museum